something new, something old, something desired:
Die Hamburger Kunsthalle zeigt ihre neue Sammlungspräsentation

„Something old, something new, something borrowed and something blue. “ So heißt das britische Sprichwort, über die Dinge, die eine Braut zur Hochzeit braucht. In der Hamburger Kunsthalle hat man den Spruch für die neue, von der Deutschen Bank geförderten Präsentation der bedeutenden Sammlung der Kunst der Gegenwart etwas angepasst. So zeigt man in der groß angelegten Ausstellung jüngste Erwerbungen und Schenkung (something new) mit wichtigen Werken, die bereits länger in der Sammlung vertreten sind (something old) und ganz besonderen Leihgaben, die schon auf der Wunschliste für eine dauerhafte Übergabe stehen (something desired), wobei einige der Arbeiten auch eigens für diese Präsentation entstanden sind. Über 50, großenteils international renommierte Künstler*innen sind in der Schau vertreten, darunter Nina Canell, David Hockney, Karl Horst Hödicke, Anette Messanger, Bruce Nauman, Cady Noland, Sigmar Polke, Wolfgang Tillmans. Zugleich gibt die Ausstellung einen Überblick über die Diskurse und Strategien wie   Materialien und Formen, mit denen sich die Gegenwartskunst beschäftigt.

In der Sektion Abschottung und Abgrenzung  trifft eine Serie von Annette Kelm, die die Umschläge von verbrannten Büchern aus der NS-Zeit fotografiert hat,  auf die Aschespuren, die der Arte Povera Künstler Jannis Kounellis auf die Wand gezeichnet hat. Seine wie eine Mauer aufgeschichteten Jutesäcken korrespondieren mit einem der berühmten Garagentore, die Andreas Slominski wie monochrome, kühle Bilder an die Wand hängt. Lost in Translation  widmet sich dem Thema Verständigung und Übersetzung. Dabei geht es in der Rauminstallation von Simon Fujiwara  um Kommunikationsprobleme zwischen Menschen aus verschiedenen Kontinenten, Annika Kahrs lässt in ihrer Mehrkanal-Videoprojektion Giraffen aus Hagenbecks Tierpark ein Konzert dem größten Instrument der Welt, dem Oktobass  hören und thematisiert die menschlich-tierische Verständigung  durch Musik.  Thomas Demands Fotoserie Oval Office  stellt Fragen nach Machtausübung  und Protest, ebenso wie die Rauminstallation von Simon Deny. Die Sektion Vernetzungen und Verknüpfungen bringt mit Werken von Künstler*innen  wie Sara Sizer, Edith Dekyndt oder Thomas Schütte abstrakt-poetische Stoffarbeiten und Skulpturen Modelle von wirklichen und virtuellen Welten zusammen.

From February 18, 2022

www.hamburger-kunsthalle.de